Ist die Solaranlage auf dem eigenen Dach installiert und die Wärmepumpe sorgt für wohlige Wärme im eigenen Haus, möchte man bevorzugt mit eigenem Solarstrom heizen. Mit den für die Solaranlage optimalen Grundeinstellungen der Wärmepumpe ist dies leicht gemacht.
Vorher: Wärmepumpe bevorzugt Nachtheizung mit grossen Reserven
Beim Verhalten der Wärmepumpe und des Wärmepumpenboilers anhand des Energieverbrauchs fallen folgende Punkte auf:
- Nachtladung Warmwasser: Das Warmwasser wird täglich um 1 Uhr morgens innert einer bis zwei Stunden auf 55° erhitzt. Sämtlicher Strom wird somit vom Netz und hingegen nichts vom Solardach genutzt
- Zugeschalteter Elektroeinsatz: Oft ist der Elektroeinsatz für die Warmwasserbereitung zur unterstützenden Schnellerwärmung des Warmwassers eingeschaltet. Dies vermutlich aus der Überlegung, dass in äusserst seltenen Fällen die WP-Leistung nicht ausreicht, um im tiefsten Winter zu heizen und gleichzeitig das Warmwasser zu erhitzen
- Wärmepumpe läuft primär nachts: Die Laufzeit der Wärmepumpe ist entlang des Stromtarifs so eingestellt, dass diese Temperaturfühler geregelt insbesondere nachts zum Niedertarif heizt und tagsüber möglichst nicht benötigt wird
- Taktende Inverter Wärmepumpe: Die Inverter-Wärmepumpe zeigt ein stündliches Takten mit einem kurzen, grossen Verbrauch von 4 kW und anschliessendem Stillstand. Nebst einem zu hohen Energieverbrauch ist das häufige Takten selbstredend nicht förderlich für die Langlebigkeit der Wärmepumpe.
Meist wird dies erst erkannt, wenn man nach der Installation der Solaranlage den Stromverbrauch gegenüber der Solarproduktion im Tagesverlauf betrachtet.
Nachher: Grundeinstellung Wärmepumpe für Solarstrom optimiert
Werden die Grundeinstellungen der Wärmepumpen bezüglich der Solaranlage optimiert, zeigt sich rasch ein anderes Bild:
- Tagladung Wärmepumpen-Boiler: Die Zeitsteuerung des WP-Boilers wird bevorzugt auf den Tag verschoben. Auch im Winter produzierst die Solaranlage rasch die geringen 500 Watt Solarstrom, welche der WP-Boiler benötigt.
- Inverter Wärmepumpen ohne Takten: Optimal eingestellt, zeigt die regulierte Inverter-Wärmepumpe durchgehend lange Laufzeiten, ohne Takten. Das häufige Takten wird vermieden, indem die häufig zu hoch eingestellte Grundleistung der WP sowie die Regeldynamik reduziert wird. Deutlich sichtbar bleiben hingegen die Unterbrüche während den vom EW vorgegebenen Sperrzeiten um 11:30 Uhr sowie 18:00 Uhr.
- Nachtabsenkung Temperatur: Ergänzend kann entsprechend dem Wohlbefinden die Raumtemperatur im Haus nachts um 1-2 Grad reduziert und z.B. ab 6 Uhr morgens wieder angehoben werden.
Je nach Jahreszeit können durch diese Anpassungen 15-30% des Energiebedarfs der Wärmepumpen durch die eigene Solaranlage abgedeckt werden. Durch die gleichmässigere Laufzeit der Inverter-Wärmepumpe und optimierten Einstellungen des Wärmepumpenboilers reduzierts sich zudem der Energieverbrauch um 10-20%.
Eine weitere Optimierung und Erhöhung des solaren Eigenverbrauchs ist durch eine intelligente Steuerung der Wärmepumpe via SG Ready Schnittstelle möglich. Nun macht Heizen mit dem eigenen Solarstrom vom eigenen Dach erst richtig Spass.